Die höhere Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) von Schutz und Rettung der Stadt Zürich möchte gerne mehr Klarheit darüber, wie wirkungsvoll ihre Arbeit ist. Wir konnten dem Leitungsteam, im Rahmen eines durch Intrinsic geführten Workshops, Impulse für diesen Weg mitgeben.
Die Basis jedes dauerhaften Erfolges einer Unternehmung ist Qualität. So liest es sich zumindest in klassischen Qualitätsmanagement Sachbüchern.
Somit war es auch an diesem Workshoptag ein Wunsch, das Qualitätsleitbild zu hinterfragen und Ziele neu zu gestalten. Denn Qualitätsleitbilder zu entwickeln, Qualitätsstandards zu definieren und eine Form von kontinuierlicher Qualitätsüberprüfung zu etablieren, gehören zur Verantwortung des Managements. Das Verständnis von Qualitätsmanagement hat sich dahingehend weiterentwickelt, dass eine erfolgreiche Umsetzung dieser Ziele eine Teamaufgabe aus interdisziplinären Fachexpert:innen ist. Die Digitalisierung unserer Arbeitstätigkeiten bieten beispielsweise schier unlimitierte Möglichkeiten im Bereich Datenerhebung und -Analysen (Data Science), welche gezielt für Organisationsentwicklung und Prozessmanagement eingesetzt werden können.
Datenmengen und interdisziplinäre Zusammenarbeit bringen Organisationen und Menschen in ihrem Tun nicht auf eine gemeinsame Ebene, wenn nicht gemeinsam definiert wird, welche Ziele genau erreicht, analysiert oder gemessen werden sollen. Bestehen solche Qualitätsziele bereits, darf sich durchaus kritisch die Frage gestellt werden, trägt die Messung dieses Ziels dazu bei, den Erfolg unserer Organisation oder Projekt zu definieren?
Die darauffolgende Frage ist jedoch: Was bedeutet für Sie überhaupt "Erfolg"?
In gemeinnützigen oder humanitären Projekten wird Erfolg vermehrt anhand Wirkung gemessen. Wirkungsorientierung bedeutet vereinfacht, Ziele so zu definieren, dass wir eine Wirkung erzielen möchten und die Zielerreichung anhand einer Wirkungsanalyse evaluiert wird. Wirkungsorientierung bedeutet beispielsweise, dass ein Ausbildungskurs an neue Bedürfnisse angepasst wird, wobei es nicht ausreicht, sich mit positiven Rückmeldungen zufriedenzugeben oder festzustellen, dass die Teilnehmenden sich mit den Kurszielen identifizieren konnten und diese erreicht haben. Wirkungsorientierung bedeutet vielmehr, sich damit auseinanderzusetzen, welche Veränderungen der Kurs bei den Teilnehmenden bewirkt hat und wie die neuen Erkenntnisse im Arbeitsalltag umgesetzt werden. Interessant wäre auch, zu wissen, welche Auswirkungen die konkreten Anpassungen des Kurses auf das Verhalten der Teilnehmenden hatte (Vorher-Nachher Vergleich). Wirkung analysieren bedeutet deshalb, genauer hinzuschauen und die Veränderung an sich zu verstehen. Dabei helfen uns bereits vorhandene digitale Daten. Gleichzeitig ist es essentiell, diese mit klassischen Erhebungswerkzeugen aus Beobachtungen, Gesprächen oder (Selbst-)Reflexion zu ergänzen.
Es ist eine spannende Entwicklung, wenn Organisationen, wie am Beispiel der HFRB, anhand einer Überarbeitung ihres Qualitätsleitbilds, Wirkungsorientierung verfestigen möchten und die Definition und Messung von Erfolg neu aufstellen möchten.
Denn wenn wir nicht wissen, welche Wirkung wir mit unserer Arbeit erzielen möchten, können wir weder die Qualität von unserem Tun einordnen, noch unseren Erfolg messen.

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